Genius-der-Orte-2019

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Ein Theaterparcours im Landschaftspark Herzberge
in Berlin-Lichtenberg 2019

10 Bilder – 130 Minuten – 1000 Meter

Magisches Theater in geheimnisvoller Naturkulisse

2010 wurde das Areal des Landschaftsparks offiziell als einer der 365 auserwählten besonderen Orte in Europa ausgezeichnet. Es bietet eine traumhafte Kulisse für Theater und hat uns zu einem Theaterparcours inspiriert, der die Faszination und Eigentümlichkeiten der kontrastreichen Plätze in den Mittelpunkt stellt. Im Genius der Orte wird bewusst die üblich passive Konsumhaltung im Zuschauersessel durchbrochen. Zwei Musiker leiten das Publikum mit Flöten und Trommeln über Park- und Waldwege zu den ausgewählten Schauplätzen. Das musikalische Leitmotiv ist die Promenade aus der impressionistischen Komposition Bilder einer Ausstellung von Mussorgsky. Musik mischt sich mit den Geräuschen der Umgebung, surreal anmutende Landschaften verschmelzen mit den agierenden Gestalten und verzaubern das wandernde Publikum.

Ausgewählte Texte aus – überwiegend – berühmter Literatur bilden die Grundlage für unterschiedliche Theaterfragmente aus Schauspiel, Tanz und Gesang, zum jeweiligen Ort thematisch und atmosphärisch passend. Die absurde und skurrile Seite der Liebe, der Moral und der Kunst wird in den historischen Innenräumen sowie in geheimnisvoller Naturkulisse szenisch gespiegelt. In passenden Momenten werden die Zuschauer zur interaktiven Mitwirkung eingeladen

Genius der Orte ist in diesem Jahr eine innovative, weiterentwickelte Fortsetzung des Theaterparcours von 2018 mit neuen künstlerischen Akzenten und schillernden Höhepunkten.

Der Begriff Genius loci setzt sich nicht allein aus Bodenbeschaffenheit, Größe eines Areals und anderen messbaren Faktoren zusammen, sondern beinhaltet auch die Atmosphäre und Aura eines Ortes. In diesem Sinne ist der Genius loci ein Konstrukt, in dem Wissen, Wahrnehmung und Deutung als interpretative Leistung des menschlichen Geistes verschmelzen.

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Ausgangspunkt Haus 22 vor dem Brunnenrondell

Szene 1 Ort: Alte Kapelle im neugotischen Haupthaus
Mit der Orgel von J. Friedrich Turley. Dies Irae, Szene aus
Goethes Faust 1, Gretchen / böser Geist, Musik und Gesang.

Mit Sitzplätzen für alle Zuschauer

Szene 2 Ort: Labyrinth mit ausgelegten Steinplatten auf einer Wiese
Butho – Tanz, begleitet mit Trommel und Flöte und leise vorbei-
rauschende Straßenbahnen.

Szene 3 Ort: Brunnenrondell
Performance: Neptun am Springbrunnen

Szene 4 Ort: Skulpturengruppe vor dem Psychiatriegebäude
Streit-Szene über die Kunst mit Zitaten von W. Kandinsky, P. Klee,
R. Magritte, T. Adorno, J. Beuys, F. Nietzsche.

Szene 5 Ort: Denkmal zur Befreiung vom Faschismus 8. Mai 1945
Rezitation über Verantwortung, Krieg und Frieden von A.N. Ostrowski.

Szene 6 Ort : Festsaal des Haupthauses
Ausschnitt aus dem Kunstmärchen der schwarzen Romantik:
Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann. Tanz und Arie der
automatischen Puppe Olimpia. Die Alchemie des Professors
Spalanzani versetzt seinen Schüler Nathanael in Liebeswahn,
der im Tollhaus endet.

20 Minuten Pause mit Getränkeverkauf im Haupthaus.
Mit Sitzplätzen für alle Zuschauer

Szene 7 Ort: Binnendüne Herzberg
Sisyphos ist belustigt über die Absurdität seines Schicksals.

Szene 8 Ort: Pathologie der ehemaligen Irrenanstalt Herzberge
Verwitterte Räume, Seziertische und Kunstobjekte bieten eine
magisch skurrile Kulisse. Gedicht Kleine Aster von Gottfried Benn.

Szene 9 Ort: Herzbergteich mit Schilf und uralten Platanen
Undinenzauber: Szenen aus Undine 1 nach nach F. de la Motte Fouqué.
Verführerische Nixen ziehen Hans in ihren Bann. Sie wollen ihre
Schwester Undine vor seiner Untreue warnen. Sie beharrt aber
auf ihrer Liebe zum Menschenmann.

Mit Sitzplätzen für die Zuschauer

Szene 10 Ort: Dach der Pathologie
Poetischer Monolog einer emanzipiert- reflektierenden Undine.